Abschied ist ein leises Wort
â 23. Oktober 2008 in Leipzig
( 59 Jahre )
Peter GlĂ€ser nahm als Kind Musikunterricht an der Volksmusikschule Leipzig (Blockflöte, Klavier, Klarinette und Fagott). SpĂ€ter erlernte er das Gitarrenspiel autodidaktisch. Nach dem Schulabschluss im Jahr 1965 erlernte er den Beruf eines Elektromonteurs. Mit der festen Absicht, Musiker zu werden, suchte er 1966 Klaus Renft auf und konnte diesen von seinen musikalischen QualitĂ€ten ĂŒberzeugen.
Kurze Zeit spĂ€ter trat der 17-JĂ€hrige gemeinsam mit Renft als Barmusiker in der Leipziger Nachtbar Intermezzo auf. Seinen KĂŒnstlernamen CĂ€sar ĂŒbernahm er von seinem Spitznamen aus Schulzeiten, da MitschĂŒler fanden, dass er wie Gaius Iulius Caesar aussĂ€he.
Die Renft-Combo entwickelte sich zu einer der fĂŒhrenden Bands in der Rockszene der DDR. Titel wie Wer die Rose ehrt, Zwischen Liebe und Zorn, CĂ€sars Blues, Apfeltraum und Ketten werden knapper, an deren Entstehen GlĂ€ser beteiligt war, wurden zu Hits.
GlĂ€ser hatte inzwischen ein Studium in den FĂ€chern Gitarre, Klavier, Tonsatz und Instrumentation an der Hochschule fĂŒr Musik und Theater âFelix Mendelssohn Bartholdyâ Leipzig begonnen, da sein vorlĂ€ufiger Berufsausweis an eine fachliche Qualifizierung gebunden war. Er wurde jedoch 1975 wegen âschlechter Studiendisziplinâ exmatrikuliert.
Renft wurde am 22. September 1975 verboten. GlĂ€ser wechselte spĂ€ter an die Berufsmusikerklasse der Musikschule Friedrichshain in Ost-Berlin und erhielt mit einem Abschluss dort seinen endgĂŒltigen Berufsausweis.
Nach knapp 25-jĂ€hriger Auseinandersetzung mit DDR-Behörden wurde GlĂ€ser Anfang 1989 nach West-Berlin ausgebĂŒrgert. Nach der Wende wurde bekannt, dass GlĂ€ser 22 Jahre lang fĂŒr das Ministerium fĂŒr Staatssicherheit der DDR gearbeitet hatte.
Am 31. Dezember 2007 gab CĂ€sar im Arena-Club in Chemnitz sein letztes Konzert. Im Dezember 2007 erhielt er die Diagnose Krebs und erlag der Krankheit am 23. Oktober 2008 in einer Leipziger Klinik. Er wurde auf dem Leipziger SĂŒdfriedhof beerdigt.